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Geschichte

Historie – Von Redel bis Rädel

 

Als Markgraf Otto I. im Jahre 1180 das Kloster Lehnin stiftete, gehörte Rädel, als "Radele", zu den 5 Dörfern der Erstausstattung dieses Zisterzienserklosters. Das ist der Bestätigungsurkunde von Otto II. über die Schenkungen seines Vaters von 1190 zu entnehmen. Damit war Rädel erstmals in einer offiziellen Urkunde erwähnt. Der 30jährige Krieg ging mit Brandschatzungen über das Dorf hinweg.

 

Bereits 1541 wird eine Kirche in "Redel" erwähnt, die zu der Zeit Mutterkirche von Schweine, dem heutigen Emstal, Damelang und Lehnin war.

 

1739 wurde die Kirche mit einem Dachturm mutmaßlich wegen der Bodenverhältnisse auf der Ostseite neu errichtet.

 

1912/13 erfolgte der Umbau der Kirche, bei dem der Dachturm abgerissen und ein massiver Turm mit Emporentreppe und Barrenkammer angebaut wurde. Dabei erhielt die Kirche ein neubarockes Aussehen.

 

1984 wurde unsere Dorfkirche unter Denkmalschutz gestellt.

 

Eine erste Ziegelscheune in Rädel wurde 1736 genannt. 1867 wurde ein Ringofen errichtet. Die Ziegel wurden ab 1893 mit einer Pferdebahn nach Lehnin transportiert und von dort über Kanäle, die Emster und die Havel nach Berlin gebracht. Deshalb gab es um 1913 überraschenderweise 10 Schiffseigner in Rädel. Bereits 1905 erfolgte der Bau eines zweiten Ringofens. Die Ziegelei wurde 1950 in Volkeigentum übergeführt. 1963 stellte man dann die Produktion ein. In der Folge wurde das Gelände von der örtlichen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft genutzt. Seit 1997 werden die Gebäude von unterschiedlichen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe verwendet.

 

Um 1900 hatte Rädel 650 Einwohner. Durch die Bautätigkeit, die das Bevölkerungswachstum nach sich zog, erhielt das ehemalige Straßendorf seine heutige Hufeisen ähnliche Form.

 

Heute hat Rädel unter 500 Einwohner. Das dörfliche Leben wird geprägt durch viele Aktivitäten des Heimatvereins, der freiwilligen Feuerwehr, dem Feuerwehrverein, der Kirchengemeinde und dem Sportverein.

 

Die Vogelscheuchenfeste sind für das Dorf eines der Höhepunkte des Jahres. Sie haben eine bemerkenswerte Tradition, da sie schon seit 2000 stattfinden. Besucher aus den umliegenden Ortschaften kommen immer wieder gern und nehmen mit großem Engagement teil. Im Zentrum des Festes steht nämlich der Wettbewerb um die schönsten Vogelscheuchen. Daneben gibt unterschiedlichste Darbietungen, Marktstände, Musik und natürlich ein großes Angebot an Essen und getränken. Es wird getanzt und gesungen.

 

Seit 2014 geben wir in Zusammenarbeit mit der Ortschronistin Frau Dr. Marianne Hadan († 2021) in loser Folge Heimathefte heraus. In diesen beschäftigen wir uns mit der Ortsgeschichte und anderen Begebenheiten aus der näheren Umgebung.

  • Heft 1 Rundgang durch Rädel mit historischen Ansichten und Fotos von der heutigen Situation (derzeit vergriffen).

  • Heft 2 Ziegelei- und Postgeschichte des Dorfes

  • Heft 3 Wanderwege um Rädel (Willibald-Alexis-Wanderweg, Drei-Ecken-Wanderweg, Bernhard-Pilgerweg). Das Waldgebiet südlich von Rädel mit Kaisergrund und Truppenübungsplatz

  • Heft 4 Das Amt Lehnin und sein Amtsdorf Rädel. Rädel in Berichten der Lehniner Zeitung. Die sächsischen Dörfer in Brandenburg

  • Einige Restexemplare unserer Dorfchronik aus dem Jahr 2008 sind auch noch erhältlich.

 

Die Heimathefte sind erhältlich in der Landbäckerei Kirstein in Rädel, in der Lehniner Touristeninformation sowie im Blumenladen "Blumen am Bahnhof" in Lehnin. Pro Exemplar für je 6 €.